Am 7.2.1800 ging das Haus für 3000 Thaler in den Besitz von Johann David Schnetter über. 1838 wurde der Sohn Arnold Friedrich Schnetter für 4000 Thaler Hausbesitzer. Dieser muß schlecht gewirtschaftet haben, denn 1853 waren 7100 Thaler Hypothekenschulden auf dem Grundstück.
Am 2. Juli 1853 verkaufte Schnetter das Grundstück für 8500 Thaler an den Bäckermeister Gustav Braune. Dieser,1826 auf der Eulenmühle bei Ziesar geboren, hatte in Potsdam das Bäckerhandwerk erlernt und erhielt am 7.7.1853 seinen Meisterbrief. Mit unerschütterlichem Gottvertrauen ging er an die schwere Aufgabe, die gänzlich heruntergekommene Bäckerei wieder in die Höhe zu bringen. Auf dem Hofe des Grundstücks befand sich eine Tischlerwerkstatt mit einem Sarglager.
In der Nacht vom 7. zum 8. Mai 1854 brach hier ein Feuer aus. Es gab damals in Potsdam keine Berufsfeuerwehr und auch keine ausgebildete freiwillige. Die Bürger waren zum Löschdienst verpflichtet. So dauerte es über eine Stunde bis die erste Spritze eintraf.
Im Baukonsens zum Wiederaufbau vom 10.Juni 1854 heißt es, dass mit dem Aufbau sofort begonnen werden soll, damit die Nauener Straße ihr geregeltes Aussehen wieder gewinnt. Der Erker, den alle unter Friedrich Wilhelm I. gebauten Häuser haben mussten und der zur Unterbringung von einquartierten Soldaten diente, wurde aus Sparsamkeits- und Zeitgründen nicht wieder aufgebaut.
Um 1870 wurde rechts neben der Einfahrt ein Laden geschaffen, in dem ein Zigarrengeschäft bzw. ein Herrengarderobengeschäft betrieben wurden.Als gegen Mitte der 70er Jahre der Getreideankauf durch die Bäcker aufhörte, wurde der Kornboden überflüssig. Man kaufte nun das Mehl vom Müller und ließ nicht mehr Lohnmahlen.1872 erhielt der Bäckerladen eine neue Ladentür mit Rolljalousien. Der ganze Laden war 2.25 m breit und 3,90 m tief.
Am 1. Mai 1893 übernahm Bäckermeister Wilhelm Braune die Bäckerei von seinem Vater. Nach einigen Renovierungsarbeiten in Bäckerei und Laden wurde am 13. Juni 1893 eine neue Ladeneinrichtung, cremefarben, mit echter Blattvergoldung, Spiegeln und Marmorplatten für 1168,50 Mark aufgestellt.
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